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Vollständige Version anzeigen: Blue-Tec im PKW ?
valex
"Stuttgarter Öko-Weltpremiere in Genf: Mercedes kombiniert die Bluetec-Abgasreinigungstechnik erstmals in Kombination mit einem Vierzylindermotor. Verbaut ist das neue Prachtstück in der Studie C 220 Bluetec. Damit möchte Mercedes einen Weg aufzeigen, wie der ab 2015 geltende Abgasnorm EURO 6 begegnet werden kann. Trotz einer Leistung von 170 PS und 400 Nm maximalem Drehmoment verbraucht der C 220 Bluetec nur 5,5 Liter Diesel auf 100 Kilometern. Im Herbst 2006 hat Mercedes seine Bluetec-Offensive in dern USA gestartet. Der dort erhältliche E 320 Bluetec hat einen Durchschnittsverbrauch von 6,7 Litern pro 100 Kilometer vorzuweisen. Ab 2008 soll die umweltfreundliche Mercedes-Technologie auch europäischen Kunden zur Verfügung stehen."

Quelle: autobild.de

So, nun zum eigentlichen Thema. Und zwar, mein Respekt geht jetzt echt voll an Mercedes. Für die die es noch nicht wissen, Blue-Tec ist eine neuartige SCR-Abgasreinigungstechnik, die bis jetzt nur in LKWs benutzt wurde. Die LKWs konnten dadurch Abgasnormen wie Euro5 erreichen, unvorstellbar durch den einfachen Einsatz von Kat + AGR (Abgasrückführung). Der Grund dieses Aufwandes im Lkw ist der steuerliche Vorteil für die Kunden (Unternehmen). Ich sage Aufwand, weil Blue-Tec eine Unmenge an Auxiliargeräte braucht, Ad-Blue-Tank, Einspritzeinrichtung und und und... Für diejenigen, die mehr über Blue-Tec wissen möchten : click

Warum jetzt mein Respekt für Daimler? Weil Ihre PKW-Motoren ja sowieso die heutigen Normen erfüllen. Euro6 erwartet man erst 2016. Die machen es schon jetzt. Natürlich ist es auch ein Werbe-Gag, aber wenn man schon mit der Technik vertraut ist und weiss, was das für ein Aufwand ist, ist man trotzdem beeindruckt. Ich zumindest.
Chino
Wenn sie wollen geht es doch. smile.gif

Böse Stimmen behaupten ja, die Autohersteller hätten solche Techniken schon länger als "Ass im Ärmel" ...
valex
Na ja, die Technik gibt es ja schon länger (in Theorie). Es konnte aber bis jetzt nur auf LKWs eingesetzt werden, wegen den grossen Mehrkosten, die sich für ein Privat-PKW-Besitzer einfach nicht rechnen würden.

Es gibt auch viele andere neue, uns unbekannte Technologien, die auf Papier oder als Studie, Prototyp oder was auch immer tatsächlich lukrativ erscheinen. Aber wenn der wirtschaftliche Aspekt mit einbezogen wird, kommen die meisten Hersteller und Entwickler ins Grübeln. Denn, immer noch der Kunde ist derjenige, der das Geld für die Entwicklung neuer Technologien ausgibt. Und wenn der Kunde das nicht will/braucht...

Ich meine, ok, für mehr Sicherheit würde jeder bezahlen. Darum hat ein moderner PKW mittlerweile über 10 Airbags, ABS, ESP, ESP2, Abstandsregler usw. Aber für ein umweltfreundlicheres Auto würden nur die wenigsten freiwillig mehr Geld ausgeben. Fast so wie bei Bio-Essen. Darum haben LKWs das System schon lange. Weil der Kunde (und dadurch natürlich der Entwickler) durch die Steuer dazu gezwungen wurde.
loco
interessant, hab auch bei einem LKW (die Werbung lass ich hier mal weg shifty.gif ) das 1. Mal von einem Pollenfilter für die Lüftungsanlage gehört smile.gif
Silenzium
Es bleibt ihnen ja gar nichts anderes übrig. Sowohl marketingtechnisch als auch umwelttechnisch. Erstens will die EU ihre Richtlinie von 120 (oder waren es 140?) Gramm CO2 pro Kilometer durchbringen und da tun sich die deutschen Autohersteller besonders schwer und zweitens hat die Presse nach den ganzen Klimaschutzstudien die Autohersteller als Sündenbock entdeckt. Nicht zu Unrecht, wie ich übrigens finde, aber da sind die Käufer natürlich auch dran schuld.
Chris
Natürlich gibt der Kunde kein Geld für Umweltschutz aus. Genausowenig wie das die Unternehmen machen. Umweltschutz ist eine Sache, die sich immer zuerst auf den Geldbeutel schlägt, und erst in 20 Jahren wieder auszahlt. Wenn überhaupt. Beim Auto kommt noch hinzu, dass man auch weitere Nachteile hinnehmen muss, es ist ja nicht nur der höhere Preis, sondern man bekommt auch weniger Geschwindigkeit, ein kleineres Auto, etc. pp. (gut, war bis 2006 so). Klar, dass es da dem Kunden schwerfällt einzusehen, warum gerade er was für den Klimaschutz machen muss.

Ich glaube aber, dass die Maßgabe der EU Norm eh nicht mehr das Maß der Dinge sein wird. Das man die EU Normen immer gut unterschreiten kann, hat man auch schon früher bewiesen. Das Maß wird eher auf die CO2 Ausstöße fallen, und mit sinkenden CO2 Ausstoß wird man sowieso auch kein Problem mit dem Rest haben.

Im Übrigen hat VW auch schon den Passat BlueMotion rausgebracht, der 126 Gramm CO2 produziert. Selbst der große Rumheuler Audi hat ein passend getunedes Modell des A1 rumstehen, dass unter die geforderten 130 Gramm kommt. Diese Modelle sind natürlich, sagen wir etwas schlechter motorisiert, also das kleinste Motormodell in der Palette.
32er-maul
na da schau her! dann können wir jetzt ja endlich mit ruhigem umweltgewissen die letzten paar barrel flüssiger fossiler energieträger verfeuern! und ich hab schon befürchtet die verbieten uns den guten, alten verbrennungsmotor noch bevor uns das schwarze gold endgültig ausgeht! hamwa echt nochma schwein gehabt! danke, Mercedes!
schildkroet
Ich danke auch! Und hoffe, dass ich das Ende des guten Erdöls nicht mehr erleben werde. Irgendwann will ich doch mal nen V8 fahr'n! Ein Dodge Charger funktioniert halt nicht mit Rapsöl
Chino
32-maul, kennst die Dokumentation "The End Of Suburbia"? Kommt aus Amerika und lief hier als Originalfassung in einigen kleine Kinos.(... gibts aber auch bei diversen Filesh...)

Geht hauptsächlich darum, wie lange es sich noch rechnet das vorhandene Öl zu fördern, denn das Problem ist irgendwann nicht, dass es kein Öl mehr gibt, sondern dass es vom Aufwand her zu teuer ist es zu fördern. Bohrt man so ein Ölfeld an, sprudelt das Öl hinaus, aber irgendwann gelangt man an einen Punkt ab dem man erst mit Drück etwas in das Ölfeld pressen muss, damit das Öl überhaupt noch rauskommt. Ab dem Zeitpunkt wird es aufwendig und Tag für Tag teurer ...

Wenn man die Autohersteller nicht dazu zwingt etwas zu ändern, was auch noch Geld kostet, machen sie natürlich nichts, zumal der Einfluss der Lobbyisten anderer Interessensgruppen gar nicht abzuschätzen ist.
BP und Co haben sicherlich kein Interesse daran, dass Autos weniger verbrauchen, es sei denn sie erhöhen Ihre Spritpreise um mindestens ein- bis zweihundert Prozent (was sicherlich nicht so einfach machbar ist....)

GRüsse
C°°°
smile.gif
Chris
Quatsch ... wir haben doch jetzt das CO2. Wenn sich das Vorhaben als brauchbar herausstellt, dann ist es bald in Zukunft möglich CO2 in die Erdölfelder zu pumpen. Und dafür muss man nicht mal was zahlen, sondern bekommt zum CO2 auch noch Gelder geliefert um dieses zu "beseitigen".

Außerdem. 1990 lagen die Einnahmen (ohne Mwst und Mineralölsteuer) von Normalbenzin bei 42,1 Pfennig (21,5 Cent), heute liegen sie bei 42,5 Cent. 2001 lagen die Einnahmen bei rund 66 Pfennig (32 Cent). Die kompletten Preise sind seit 1990 von 113,9 Pfennig (58,2 Cent) über 195,9 Pfennig (1 Euro - 2001) auf 1,285 heute gestiegen. Benzinpreisverdopplung ist also sehr wohl machbar, wenn man will. Zumal eine Verdopplung der Einnahmen für die Lieferanten noch keinen doppelt so hohen Spritpreis macht, da die Energiesteuer (vorher Mineralölsteuer) ein fixer Satz ist (wäre 1,79 Cent pro Liter)
Chino
Da liegen ja auch locker 17 Jahre zwischen.
Von heute auf morgen wäre das schon schwieriger durchzusetzten (es sei denn es kommt was vergleichbares wie der Euro (Bsp. Bratwurst vor der Umstellung 2,00 DM zu 2,00€ danach)).

Wenn das mit dem CO2 klappen sollte, dann müsste das aber sehr schnell passieren, denn der sogenannte Peak, ab dem das Öl-Fördern nicht einfach so raussprudelt, soll schon erreicht sein.
Chris
Selbst wenn das Benzin von heute auf morgen 1,79 kostet. Auto gefahren wird trotzdem. Wetten?
yocheckit
hab ich mir doch mal durchgelesen, was jetzt hier das genial neue ist..

nun ja. neu ist erst mal gar nichts, denn so wird in jedem konventionellen kraftwerk das rauchgas von stickoxiden befreit. das wird entweder direkt durch eindüsen von ammoniak in die brennkammer oder katalytisch, wie beim kfz, über einen katalysator gemacht. das unsinnige am auto ist jedoch, dass nicht ammoniak direkt verwendet wird, weil dieser giftig und auch nicht ganz ungefährlich ist, sondern mit harnstoff. das hat drei entscheidende nachteile:
1. mehr gewicht und damit mehr spritverbrauch
2. energetischer unsinn ammoniak in harnstoff und anschließend wieder zurück zu verwandeln
3. im harnstoff ist kohlenstoff enthalten, wodurch mehr co2 entsteht.

so, tolle neue technik. glückwunsch! smile.gif


/edit: was mir grad noch einfällt Chris: die erdölausbeute wird schon seit längerem durch verpressen von gasen erhöht. einfach mal nach eor-technologie (enhanced oil recovery) suchen.
32er-maul
@ Chino

ist mir alles durchaus bekannt.

dem wahren 32er-maul ist es im grunde auch vollkommen egal, wieviel es kostet an den sprit ranzukommen und welche umweltschäden sowohl mit der gewinnung als auch mit der verbrennung desselben verbunden sind.

den post gestern hat der bescheuerte ökofaschist in mir verbrochen, nachdem er bei der jagd nach der dämlichen friedenstaube in mir sein bio-hanfseil, mit dem er angebunden war, zerrissen hat. hab ihn deshalb zur strafe von dem rücksichtslosen rechtsüberholer in mir an die kruppstahlkette legen und mit altöl übergießen lassen.