Vorteile:
- verteiltes Währungssystem, Peer to Peer, von Nutzer zu Nutzer,
- jeder kann soviele Konten (kostenfrei) erstellen wie er will und bleibt so anonym (eher pseudoynm) wie er will
- keine BANK (und ihr wisst ja, am Ende gewinnt immer die Bank, ein Spruch den viele Pokerspieler wohl gut kennen)
- keine Kontrolle durch staatliche Institutionen, die Transaktionen werden selber durch die ins Netzwerk eingebundenen Rechner kontrolliert und sind praktisch nicht zu faken.
- Die Gebühren für eine Transaktion belaufen sich auf einen sehr geringen Betrag und werden dazu genutzt das das Projekt zu pflegen.
- Transaktionen sind innerhalb von 10 Minuten beim Empfänger
- Das Projekt ist Open Source (keine Hintertürchen)
- Es kann nur eine theoretisch maximale Menge von Bitcoins im Umlauf sein (21 Mio.),
- Das System ist im Prinzip nicht abzustellen (außer man kappt den Strom oder einer alleine besitzt alle Bitcoins)
Da kommt meiner Meinung nach der größte Clou von Bitcoin ins Spiel. Viele moderne Regionalwährungen verfolgen einen guten Ansatz sind aber häufig durch den Euro gedeckt (Chiemgauer). Wenn der Euro untergeht gehen mit ihm auch die eurogedeckten Währungen unter.
Bei Bitcoin ist das anders. Bitcoins können mit Hilfe eines Programms (Bitcoin Miner) hergestellt werden. Wie hergestellt?? Ja richtig. Es gibt einen komplizierten Algorithmus den es zu lösen gilt. Er ist so konzipiert das er nur alle 10 Minuten gelöst werden kann. Ein normaler Rechner bräuchte dafür ca 4. Jahre. Deshalb wird der Algorithmus von allen Minern gleichzeitig berechnet. Der Miner der ihn löst bekommt 50 Bitcoins (1 Bitcoin sind ca. 6 Euro) gutgeschrieben. Je stärker der Rechner um so höher auch die Chance den Algorithmus im richtigen Augenblick zu lösen und die Bitcoins zu bekommen.
Nun die Frage was soll das ganze? Darüber musste ich mir erstmal richtig klar werden. Dadurch das Computer das Geld errechnen, ist das Geld auch an deren Leistung gebunden und woher bekommen die Rechner ihre Leistung? Richtig vom Strom. Bitcoins sind also durch Strom gedeckt! Dieser wiederum wird durch unsere Fabriken hergestellt in denen wir Arbeit und Leistung verrichten und zusätzlich die Rohstoffe der Erde benutzen. Indirekt sind Bitcoins also an Rohstoffe und Arbeitskraft (Bruttoinlandsprodukt) gebunden.
Nochmal kurz:
Ein Mensch entschließt sich Bitcoins zu "minen" und lässt den Computer den ganzen Tag laufen. Bei 250 Watt Verbrauch, zahlt er, nur dafür das sein Miner läuft ca. 40 Euro im Monat. Es findet also indirekt eine Umwandlung von Euro in Bitcoins statt ohne das die Bitcoins dabei an den Euro gekoppelt bleiben. Geht der Euro unter gibt es die Bitcoins und ihren Wert immer noch.
Die Obergrenze:
Unser jetztiges Geldsystem hat den Nachteil das es nach oben hin offen ist. Momentan wird sehr sehr viel Geld gedruckt um die Schulden der Staaten ausgleichen zu können. Das führt zu einer starken Inflation. Viel schlimmer noch am jetztigen Geldsystem ist, dass es, durch Zins und Zinseszins exponentiell wächst (in unserer endlichen Welt wohl keine gute Idee, außer man macht alle paar jahre mal einen Währungsschnitt und wertet das Kapital um einen bestimmten Betrag ab). Das kann mit Bitcoins nicht passieren. Nehmen wir an alle 21 Mio Bitcoins sind da und verteilt. Man könnte denken das 21 Mio nicht genug sind, aber es kommt natürlich auf den Wert an der dahintersteht. Wenn alle Menschen Bitcoins nutzen werden 0,001 Bitcoins schon sehr viel Wert beinhalten. Wenn die Leistung der Menschen steigt werden schon 0,0001 Bitcoins sehr viel Wert sein. Die Obergrenze beeinflusst also den Wert der Bitcoins und bindet sie gleichzeitig an die zugrundeliegende Leistung. Eine Schuldenblase kann nicht entstehen und es kann nie mehr Geld im Umlauf sein als Leistung dahintersteht .
Einfach gesagt, das Geld passt sich an die Leistung an und nicht die Leistung ans Geld, so wie es momentan der Fall ist.
Nachteile:
- Verlust eines nicht zusätzlich gesicherten Wallets (Geldbeutel, eine Datei auf dem Rechner) bedeutet auch den Verlust der an ihn gebundenen Bitcoins
- Falschüberweisungen, sind nicht rückgängig zu machen
- Schwachpunkt sind vor allem die Umtauschbörsen, siehe Wiki (MTGox Crash)
- Illegale Geschäfte können abgewickelt werden
- Steuerhinterziehung
- stark fluktuierende Wechselkurse
- Alle Transaktionen sind öffentlich und von allen einzusehen (keine reine Anonymität, sondern Pseudonymität). Ich könnte zum Beispiel schreiben. Spendet mir Bitcoins an mein Konto (1fDmsb5dc3HbdZBRw2RVM1tAQBbptZp3e <------ Ist das Konto vom Öffiersteller), und jeder kann in den Transaktionen sehen wieviel dorthin gesendet wurde. Dadurch das man Pesudonyme benutzen kann und auch mehrere Konten haben kann ist das aber sicher kein Problem mehr, da man sich ja Geld von seinem öffentlichen Konto auf sein privates Konto schicken kann, was dann eher schlecht nachvollziehbar ist.
- Umtauschbörsen binden reale Adressen an Wallets (hebt die Anonymität im Prinzip auf)
- Kritiker bezeichnen es als Schneeballsystem welches den Kurs aufbaut und dann durch platzen einer Spekulationsblase zu hohen Verlusten führt
Was haltet ihr von Bitcoin? Benutzt jemand von euch schon das System?
