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Vollständige Version anzeigen: 2. Denkfiguren Philosophie-Festival Landstreicher Konzerte - 5. September 2014
scheunedresden

2. Denkfiguren Philosophie-Festival
Scheune

vom 05. bis 07.09.2014


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2. DENKFIGUREN Philosophie-Festival Dresden
05. bis 07. September 2014

„In bester Gesellschaft” lautet das Motto des 2. DENKFIGUREN Philosophie-Festival Dresden.

In und hinter der scheune in der Äußeren Neustadt schlägt es nach der erfolgreichen Premiere 2012 vom 5. bis 7. September zum zweiten Mal seine Zelte auf und lädt zu einem großen Fest des Denkens.
Dieses Jahr im Zentrum stehen Fragen die unsere Gesellschaft betreffen und bewegen:

Was zeichnet eine Gesellschaft aus?
In welcher Gesellschaft wollen wir leben?
Und welche Herausforderungen stehen uns bevor?

Angekündigt haben sich unter anderem Prof. Stefan Gosepath mit einem Vortrag über Das Verhältnis von Freiheit und Gerechtigkeit, Musikphilosoph Richard Klein mit Ist Bob Dylan gesellschaftskritisch? und Prof. Simone Dietz mit Immer bereit! – Medien lassen uns nicht allein.

Darüber hinaus gibt es drei große Diskussionsrunden zu den Bereichen Arbeit, Medien und Utopien, Lesungen von und mit Guillaume Paoli, Thomas Rosenlöcher, Jan Kuhlbrodt, Volker Sielaff und weiteren Autoren. Zum Programm gehören auch philosophische Workshops für Kinder und Eltern sowie die beliebten Kurzeinführungen..

Außerdem gibt es Performances, eine Führung durch die Gartenstadt Hellerau, Büchertische und vieles mehr.

Eingeladen sind alle Menschen mit Spaß am Denken und Diskurs. Mitzubringen sind frische Gedanken und spannende Fragen.

Das komplette Festivalprogramm Zur Übersicht und zum Download, Informationen zum Ticketvorverkauf und zu Anmeldungen gibt es auf:

www.philosophie-festival.de
und
www.facebook.com/philosophie.festival


eXma verlost 2x1 3-Tage Festivalticket für dieses Event, einfach eine E-mail mit Betreff "Denkfiguren" und als Inhalt euren bürgerlichen Namen an freikarten@exmatrikulationsamt.de schicken und mit etwas Glück gewinnen! Gewinner werden einen Tag vor der Veranstaltung per E-mail benachrichtigt.
Hinweise zu Verlosungen
Rechtsweg ausgeschlossen, Mitarbeiter des Veranstalters und des Studentenforum Dresden e.V. dürfen nicht teilnehmen.




Beginn: 18:00 Uhr

Location: Scheune www.scheune.org

Adresse: Alaunstraße 36-40, 01099 Dresden

abadd0n
Irgendwie muss ich bei der Eule immer an ein bestimmtes, schlimmes Portal denken -.-

abaFakt
myrmikonos
Ich erlaube mir eine kleine Gedankengirlande anzubringen, ueber die hoffentlich nicht gestolpert wird:
Es ist immer wieder schoen, wenn es Bestrebungen gibt, die Philosophie an den Menschen zu bringen wollen. Ich selber lese gerne noch ausgewaehlte Kinderbuecher (auch Seinen und Josei), die unsere juengeren Philosophen in einer kritischen Zeit ihrer Entwicklung bezaubern & begeistern koennen. Grundlegend halte ich jeden Menschen fuer ein Philosophen, bis er durch das 200 Jahre alte, aber noch vorherrschende Bildungssystem zu einem funktionellem Mitbuerger dieser Gesellschaft normalisiert (sozialisiert) wird. Durch den Bologna-prozess ist dies sogar verschaerft worden, sodaß man nun Menschen europaweit nach Leistungsklassen vergleichen kann, die einer volkswirtschaftlichen Konstruktion entspricht, aber kaum humanistische Relevanz besitzt. Die Bildung sehe ich als die tragende (letzte) Saeule der Demokratie, die zur Perspektive, in welcher Gesellschaft wir leben wollen, im Vordergrund stehen sollte.

Wenn ich nun das "ausfuehrliche" Programm (pdf) anblicke, betrachte ich dieses als weiteren Weg sich mit der Gesellschaft auseinanderzusetzen, aber nicht als wirkungsvolle Methode die systemerhaltene, oder die systemsetzende Macht in Frage zu stellen. Genausogut koennte ich mich auch fuer einen Kakao ins Buergerbuero der Linken (frueher PDS) setzen um marxistische Gedankenspiele zu betreiben.
Ich kann auch ein tatsaechlich gesellschaftskritisches Buch fuer 15 Euro von Naomi Klein (auf amazon) bzw das neue (capital vs climate) kaufen, statt Richard Kleins Ausfuehrungen zu Bob Dylans Konzert 1966 in einer heute laengst ueberreifen 68er Melodie abzunicken.

Fragen sie sich lieber, woher der Konsens und Konformismus kommt, nebst Depressionen, Burn-out und Suizide. Die Vortraege haben zwar philosophischen Gehalt, wenn man die Beschreibungen betrachtet, bilden aber den Charakter eine Lehrer-Schueler-beziehung, wie man sie vom akademischen Rahmen her kennt. Sicher bin ich jetzt frech, wenn ich jetzt einfach behaupte, daß Hegel, Habermas und Kant in dieser Form keine Denkanstoeße mehr fuer mich bereithalten, ohne das Erlebnis "des Vortrages" selbst gemacht zu haben. Wie waere es mit dem Versuch eines herrschaftsfreien Diskurses?

Spaetestens bei der inhaltlichen Darlegung der Debatten entfaellt mir jegliche Neugier, oder Bestrebung daran teilzunehmen. Wie kann man heute noch ernsthaft ohne den Aspekt "bedingungsloses Grundeinkommen" eine Debatte zum herrschenden Arbeits-Lohn-Existenz-clusterfuck fuehren? Es sollte auch laengst bekannt sein, welche Abhaengigkeiten, Verfuehrungen und Hindernisse in einer kapitalistischen Gesellschaft bestehen. Da muß man nicht jedesmal das Hamster-rad der Karriere neu aufklamuesern. Dies ist nur ein Symptom eines maroden Bildungssystems , was ich zum Anfang erwaehnt habe und die Radix aller Loesungen darstellt.
Es muß heute auch niemand mehr arbeiten, wenn er Geld verdienen will, es ist sogar so, daß Arbeit davon abhaelt Geld zu verdienen bzw reich zu werden. Es gibt sehr wohl eine Kluft zwischen Marktwirtschaft und Finanzwirtschaft, Dienstleistungsgesellschaft und Informationsgesellschaft, aber die Bruecke wagen sie nicht anzulegen, es soll ein Festival werden, auf dem die Denkfiguren frei tanzen sollen.

Ich bin grundsaetzlich kein menschelnder Mensch und meine Kritik ist, oder wirkt, durchaus ueberzogen, wenn man bedenkt, daß ich schon wegen 15Euro knausere & nichtmal dabei war. Ich verzichte gerne auf ein solch elitaeres Gespiel von nicht weltbewegenden Woertern, die kaum noch ueberraschen koennen, oder Neugier bei mir ausloesen. Es ist vielmehr die Verwirklichung einer gesellschaftliche Wirklichkeit, die weniger selbstreflexiv, sondern in sich zirkulierend erscheint, der mir nicht gefaellt. Allerdings mißfallen mir auch weitestgehend Werke, die man unter Sozialphilosophie findet, insofern besteht kein Grund sich an meinen Ueberlegungen aufzuhaengen.

Immerhin lese ich kaum Rezensionen, oder Beurteilungen in irgendeiner Form dazu (ich finde zumindest keine auf die schnelle). So bleibt mir nur zu hoffen, daß dieses Konzept erfolgreicher ist, als ich annehme und den noetigen Zuspruch bekommt. Aufmerksamkeit hat diese Idee durchaus verdient, nur kreide ich etwas die Umsetzung an.
Moege ein Gedankenblitzgewitter entstehen, bis zum naechsten Jahr mit frischen Ideen.

mit freundlichen Grueßen
Dresden, 06. September 2014
Alex (edit)